Nach nur zwei
Wochen hat Argentinien mich mit seiner Vielseitigkeit verzaubert. Jeder Tag ist
ein Erlebnis und ich bin froh, dass ich insgesamt 6 Wochen zum Erkunden habe!
Ein Vulkankrater
mit Wänden aus Wasser
Der im tropischen
Gebiet liegende Iguazu Nationalpark ist mit dem Bus ca. 16 Stunden von Buenos
Aires entfernt. Ich habe zwei Tage im Nationalpark verbracht, bin durch den
Dschungel gewandert und habe die unglaublichste Vielfalt von Wasserfällen
gesehen. Der Iguazu Wasserfall ist nicht nur ein einzelner Wasserfall, wie
zuerst von mir vermutet, es handelt sich um ein ganzes Gebiet von unterschiedlich
hohen Plateaus, die durch Wasserfälle verbunden sind. Von oben sieht der
Nationalpark aus als würde der Boden einfach einbrechen und den Fluss mit sich
nehmen.
Es fühlt sich
surreal an wenn man auf dem höchsten Punkt des Parks steht und in den sog. „Devil´s
throat“ blickt. Der Teufels Rachen ist ein riesiger Wasserfall der Sekunde für Sekunde
millionen Liter Wasser verschlingt. In ihn hineinblickend sieht man sich mit
seiner Winzigkeit konfrontiert und wird von der Schönheit dieses
Naturschauspiels in einen meditativen Bann gezogen. Von Regenbogen gesäumt
sieht man im Tal die von Moos überzogenen sattgrünen Felsen. Wenn man genauer
hinsieht sind die Schwalben erkennbar, die sich akrobatisch von den
Thermalströmungen in die Höhe tragen lassen und dann wie Bungee-jumper wieder
in die Tiefe stürzen zu scheinen.
Auf den
Wanderwegen hat man unterschiedliche Blickwinkel auf die Wasserfälle. Für ein
Kompletterlebnis kann man auch eine Bootstour buchen oder auf die
brasilianische Seite des Parks fahren, von der aus man nochmal einen anderen
Blick gewinnt.
Iguazu ist wie
eine Insel auf der Schönheit noch in ihrer reinen Form existiert, auf der es
möglich ist sich mit der Natur verbunden zu fühlen und auf der alle Sorgen
vergessen sind.
Regenbogenfelsen
und Salzwüste
Nach Iguazu flog
ich in die nordwestlich gelegene Stadt Salta, um mich dort mit meiner Freundin
zu treffen und einen 4 Tägigen Roadtrip zu unternehmen. Auf unserem Weg gen
Norden haben wir die unterschiedlichsten Landschaften gesehen… Wir fuhren durch
rote Felsenlandschaft wie in Arizona, durch endlose Kaktusfelder auf kargen
Berghängen, sattgrünen Wiesen wie in Schottland, eine Salzwüste und besonders
spektakulär: die Regenbogenberge, die durch unterschiedlichen
Mineralablagerungen in 7 unterschiedlichen Farben schillern (grün, blau, rot,
orange, gelb, lila, schwarz).
In dem kleinen
Bergdorf Tilcarra, in dem die Häuser noch aus Lehm gemacht werden übernachteten
wir 2 Nächte bei nur 13 Grad Celsius. Wir kauften uns handgemachte Lama
Pullover und Mützen und hielten uns mit traditionellem Mate (Bittertee, den die
Argentinier lieben) warm. Die Menschen im Norden sehen sehr viel indianischer
aus und sind ärmer als die Stadt-Argentinier. Dem entsprechend sind die Preise
für Hostelübernachtungen sehr viel niedriger als z.B. in Iguazu und so ist auch
der Lebensstandard. Ich liebe es zu traditioneller Panflötenmusik abzurocken, Mate
zu trinken und mit den Einwohnern in meinem nicht existenten Spanisch zu
sprechen. Zum Glück sind Handzeichen international!